Konjunktur & Strategie
24. August 2023

Japan: Ewig Sonnenschein im Land der aufgehenden Sonne?

Beitrag von Dr. Frank Geilfuß

Unsere sonst so kritischen Medien überbieten sich seit Monaten regelmäßig mit Respektsbekundungen und positiven Kommentaren, wenn es um den Wirtschaftsstandort Japan geht. „Nippon ist erwacht“ oder „die Erfolgsstory ist zurück“ heißt es da in großen Lettern, und man reibt sich verwundert die Augen. War da nicht noch vor kurzem von einem sterbenden Riesen die Rede, einer deflationsgeplagten und mit Überalterung konfrontierten Volkswirtschaft im Schatten Chinas? Was ist dran am Paradigmenwechsel und wie nachhaltig sind die jüngsten Entwicklungen im Land der aufgehenden Sonne?

Auf den ersten Blick sind die Fakten tatsächlich erstaunlich positiv. Die immer noch drittgrößte Volkswirtschaft der Erde konnte im zweiten Quartal des laufenden Jahres dank überraschend hoher Exporte ihre Wirtschaftsleistung deutlich stärker steigern als zuvor geschätzt. Eines der überragenden Themen an den Börsen und in den makroökonomischen Zukunftsprojektionen während des ersten Halbjahres 2023 waren Erwartungen bezüglich der fortschreitenden Involvierung künstlicher Intelligenz (KI) in allen Bereichen des Lebens. Dies hat auch erhebliche Bedeutung für die Einschätzung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der japanischen Volkswirtschaft im Allgemeinen und der dortigen Börse im Besonderen. 

Trotz all dieser nicht zu verachtenden Faktoren gehen wir für das zweite Halbjahr jedoch von einer eher rückläufigen Konsumlaune, abnehmenden Exportsteigerungen und einer insgesamt spürbaren Konjunkturabschwächung aus. Damit würden dann auch die sich immer noch haltenden Spekulationen am Kapitalmarkt beendet, nach denen die Bank of Japan aufgrund des unerwartet starken Wachstums und der anhaltend hohen Inflation zu einer Straffung ihrer Geldpolitik übergehen könnte. Dies halten wir für unwahrscheinlich.

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