Konjunktur & Strategie
3. November 2023

Aktienmärkte: Roter Oktober, goldener Herbst?

Beitrag von Carsten Klude

Die Kursverluste der letzten drei Monate summieren sich für die meisten Indizes mittlerweile auf rund zehn Prozent, wobei die Rückgänge bei den Small und Mid Caps deutlich stärker ausfielen. Eine Ursache für die zuletzt schwache Börsenentwicklung ist der Krieg im Nahen Osten nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel. Die wirtschaftlichen Folgen des Konflikts sind derzeit jedoch begrenzt. Solange der Iran nicht aktiv in den Konflikt involviert ist, dürften die Kapitalmärkte kaum auf neue Nachrichten aus der Region reagieren.

Wesentlich wichtiger für die Aktienmärkte sind fundamentale Einflussfaktoren, darunter vor allem Inflations- und Konjunkturdaten. Starker Gegenwind für Aktien kam zuletzt von der Zinsentwicklung. In den USA stieg die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen Ende Oktober erstmals seit 2007 wieder auf fünf Prozent, zehnjährige Bundesanleihen rentierten bei drei Prozent. Diese Entwicklung ist vor allem auf die gebetsmühlenartigen Aussagen der US-amerikanischen und der Europäischen Zentralbank zurückzuführen, dass die Leitzinsen noch für längere Zeit auf einem hohen Niveau bleiben müssen. Doch werden die Notenbanken ihren Worten auch Taten folgen lassen?

Auch wenn beide Notenbanken derzeit betonen, dass es noch nicht an der Zeit sei, über Zinssenkungen zu sprechen, wird dieser Zeitpunkt kommen, wahrscheinlich eher früher als später. Rückenwind für die Aktienmärkte kommt bereits jetzt von den Unternehmensgewinnen. Die Berichtssaison für das dritte Quartal läuft gut. Vor allem in den USA konnten erneut mehr Unternehmen als sonst die Gewinnerwartungen übertreffen. Hinzu kommt, dass die schlechte Börsenstimmung darauf hindeutet, dass die meisten verkaufswilligen Investoren ihre Bestände bereits reduziert haben.

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